
Engagement für Gross- und Nutztiere
Kühe, Schweine, Pferde, Hühner und Co. – ihnen allen wird von Seiten einer Vielzahl von Tierschutzorganisationen keine besondere Beachtung geschenkt. Die Stiftung Tiere in Not – Animal Help (Stinah) setzt den Schwerpunkt ihrer tierschützerischen Aktivitäten bewusst bei diesen Tieren.Die Stiftung Tiere in Not – Animal Help (Stinah) wurde im Herbst 2002 von Claudia Steiger und Christof Zimmerli aus der Erkenntnis heraus gegründet, dass der Bereich des Klein- und Haustierschutzes durch eine grosse Zahl von Organisationen abgedeckt wird, sich jedoch deutlich weniger Tierschutzorganisationen mit der Thematik des Gross- und Nutztierschutzes auseinandersetzen. In unserer stark konsumorientierten Gesellschaft fristen die sogenannten «Nutztiere» wie z.B. Kühe, Schweine, Hühner, Rinder, Schafe, Pferde oder Ziegen überwiegend ein Leben, das bei Weitem nicht als artgerecht bezeichnet werden kann. Ein Grossteil dieser Lebewesen ist massiven Eingriffen ausgesetzt, indem nur marginal auf ihre Bedürfnisse eingegangen und ihnen jegliche Würde abgesprochen wird.

Rosita geniesst die Weide

Nemo hat bei Stinah seinen Frieden
gefunden
gefunden

Glaser wird im Frühling stolze 29 Jahre
Im Individualtierschutzbereich betreibt Stinah eine Vermittlungsplattform primär für Gross- und Nutztiere sowie ein Tierheim. Die Stiftung erhält wöchentlich mehrere Hilfsanfragen betreffend Tiere, die nicht mehr gewollt sind und denen in der Regel die Schlachtung droht. Stinah versucht, in der leider oft nur kurzen zur Verfügung stehenden Zeit ein neues geeignetes Zuhause für das Tier zu finden. Gelingt dies nicht und findet die Eigentümerschaft keine andere Lösung, so prüft Stinah die Übernahme des Tieres. Der Entscheid über die Aufnahme hängt primär von der finanziellen Situation ab. Da Stinah mittlerweile zur neuen Heimat für 33 Pferde, 8 Kühe/Ochsen, 2 Schafe, 2 Ziegen, 5 Katzen und einen Hund geworden ist, sind nur schon aus finanziellen Gründen leider kaum mehr Übernahmen von zusätzlichen Tieren möglich. Zudem hat der zeitliche Aufwand für Unterhalt, Führung und Administrierung des Tierheimes ein Ausmass angenommen, das die neben den vollen Berufspensen der beiden Stiftungsgründer verbleibende Zeit mehr als auszufüllen vermag.
Ein vor Kurzem von Stinah aufgenommenes Tier heisst Shalimar. Sie ist eine Trakehner-Stute, die treu 18 Jahre lang demselben Eigentümer «diente» und bis im Frühjahr 2008 im Springsport eingesetzt wurde. Da sie – im fortgeschrittenen Alter von 22 Jahren – die in sie gesetzten Erwartungen nicht mehr zu erfüllen vermochte, wurde sie aus dem Springsport zurückgezogen und zur Schlachtung vorgesehen. Dank einer grosszügigen Spende war es Stinah möglich, Shalimar zu übernehmen.
Obwohl Shalimar zuvor langjährig in Einzelhaltung in einer Pferdebox gehalten wurde, hat sie sich problemlos innert kurzer Zeit bestens in die Stinah-Pferdeherde integriert und hat im Wallach Hector einen treuen Freund gefunden. Shalimar wird nun ihren letzten Lebensabschnitt – wohl selbstbestimmter als je zuvor – in Ruhe und Würde erleben können.
![]() Zufriedene Kühe und Ochsen
Die beiden Stiftungsgründer finanzieren privat einen grösseren Teil der anfallenden Kosten. Entsprechend sind Spenden oder die Übernahme einer Tierpatenschaft hoch willkommen. Herzlichen Dank. Postkonto: 90-153438-8 Die Stiftung ist steuerbefreit Kontakt: ![]() Shalimar und Freund
c/o Claudia Steiger Schaub Steiger Rechtsanwälte Limmatquai 72 Postfach 2772 8022 Zürich E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Tel. 0041 52 654 33 33 oder 0041 76 475 73 76 ![]() Fläckli auf der Weide
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Untersuchung des wissenschaftlichen Nutzens durchgeführter Tierversuche
Das Team um Toni Lindl und Manfred Völkel hat in jahrelanger Arbeit 51 zufällig ausgewählte Forschungsvorhaben untersucht, für die in Deutschland Tierversuchsanträge eingegangen sind. Es wurde dabei anhand von Literaturrecherchen geprüft, ob aus diesen Tierversuchen verwertbare Ergebnisse für Therapienentstanden sind.Nur 45% der bei Antragstellung formulierten Ziele konnten entweder ganz oder teilweise durch die Tierversuche beantwortet werden. Von den Tierversuchen, die nicht der Grundlagenforschung zuzuordnen waren, waren es sogar nur 31%.
Das Team um Lindl und Völkel hat auch die 51 Wissenschaftler angeschrieben und um weitere Informationen zu den Ergebnissen gebeten. Bemerkenswert ist dabei, dass hiervon überhaupt nur 41% geantwortet haben. Von den Tierversuchsleitern wurde darüber hinaus zu einem erheblichen Prozentsatz (60%) eine Publikationsliste als Beleg für den Erfolg des Tierversuchsvorhabens beigefügt, die keinerlei Bezug zu dem Tierversuch hatte. Ein weiterer Grundsatz kann aus den Ergebnissen abgeleitet werden: je höher der Belastungsgrad für die Tiere, desto seltener werden die formulierten Ziele erreicht. Wohlgemerkt: Zielerreichung bedeutet noch lange keine Übertrag- oder Anwendbarkeit beim Menschen.
Lindl und Völkel haben weiterhin untersucht, ob die Tierversuch-Antragsteller den Schweregrad nach dem Schweizer Belastungskatalog richtig einschätzten. Nur 42% haben das durch die Tierversuche hervorgerufene Leid richtig eingestuft. 58% gaben weniger Leid an, als tatsächlich verursacht wurde, und kein einziger Forscher hat die hervorgerufenen Qualen zu hoch eingestuft. Dies stimmt besonders nachdenklich, denn die klare Mehrheit der Antragsteller waren Ärzte.
Genauer analysiert wurde auch, welche Tierarten für die Tierversuche beantragt wurden. Es zeigte sich, dass eine bestimmte Tierart in der Regel ausgewählt wird, weil «hierauf die gesamte Literatur beruht» oder «man mit dieser Tierart die meiste Erfahrung hat». Nicht also etwa, weil besonders ähnliche Ausgangsvoraussetzungen wie beim Mensch vorliegen würden. Bequemlichkeit siegt damit über wissenschaftliche Sinnhaftigkeit. In keinem einzigen Forschungsantrag wurde eine Plausibilitätsprüfung der beteiligten Organsysteme zwischen beantragtem Tier und Mensch vorgenommen.
Die kritische Durchsicht der formellen Antragserfordernisse ergab ebenfalls erschreckende Ergebnisse. 6 Antragsteller hatten es vermieden, ihren Beruf anzugeben. Keiner dieser 6 erreichte sein selbst formuliertes Forschungsziel. In 22 Anträgen wurde um eine Ausnahmegenehmigung ersucht, damit auch fachfremde Personen operative Eingriffe an Wirbeltieren durchführen dürfen. Vom deutschen Tierschutzgesetz her ist dies nur den Berufsgruppen Mediziner, Veterinär und Zoologe gestattet. Hierfür ist eigentlich ein Nachweis der fachlichen Eignung der durchführenden Personen zu erbringen. In keinem der 22 Anträge wurde dieser erbracht. Nur 17% der Antragsteller haben überhaupt tierversuchsfreie Testmethoden erwähnt.
Auch die Einzelergebnisse stimmen nachdenklich. So ist eine Operationstechnik im Tierversuch völlig fehlgeschlagen, der Antragsteller kommt dennoch zum Schluss, sie könne beim Menschen angewandt werden. In einem anderen Tierversuch wurde die Verträglichkeit eines Implantatmaterials getestet. Bis zum 18. Monat hatten sich bei den Tieren bis zu 80% bösartige Tumore (Sarkome) gebildet. Dennoch wird das Material beim Menschen ohne Einschränkung eingesetzt, ohne dass es bisher zu Sarkomen gekommen wäre. Trotz der negativen Tierversuchsergebnisse werden also neue Techniken und Therapien erfolgreich beim Menschen angewandt. Nur naive Forscher behaupten daher heute noch, Tierversuche seien unerlässlich und notwendig. Fortschrittliche Forscher setzen auf innovative, tierversuchsfreie Testmethoden und direkte Forschung anhand Patientendaten sowie Beobachtung und Studium der Krankheiten.

Arzt, wissenschaftlicher und medizinischer Berater der AG STG
Quelle:
Lindl T, Weichenmeier I, Labahn D, Gruber F, Völkel M. Evaluation von genehmigten tierexperimentellen Versuchsvorhaben in Bezug auf das Forschungsziel, den wissenschaftlichen Nutzen und die medizinische Relevanz. ALTEX 2001;18(3):171-178
Cholesterin - der Wegbereiter für Herzinfarkt, Schlaganfall & Co

Die häufigsten Todesursachen in der Schweiz und in Europa sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu zählt neben dem Herzinfarkt auch der Schlaganfall. Hoher Blutdruck, Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Rauchen und hohes Cholesterin sind die wichtigsten Risikofaktoren. Mit mehreren Artikeln in unserer Serie werden wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihr Risiko, beispielsweise für einen Herzinfarkt, um 80% reduzieren können.
Cholesterin ist einerseits lebensnotwendig, da es in einigen Hormonen und in den Zellwänden benötigt wird, und andererseits ist es mitursächlich für die häufigsten Todesursachen: Schlaganfall und Herzinfarkt. Diese gehören zu der Krankheitsgruppe Arteriosklerose. Cholesterin und andere Stoffe führen zu Ablagerungen an den Gefässwänden, insbesondere der Arterien, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen transportieren. Durch die Ablagerungen verlieren die Gefässe ihre Elastizität und werden zunehmend enger. Irgendwann reicht der Blutfluss nicht mehr aus, um die Organe zu versorgen.
Dann kommt es je nachdem, welche Blutgefässe betroffen sind, zu verschiedenen Krankheiten:
- gehirnzuführende Blutgefässe: Schlaganfall
- Herzkranzgefässe: Herzinfarkt
- Arm- und Beinarterien: periphere arterielle Verschlusskrankheit PAVK (umgangssprachlich: Schaufensterkrankheit)
Gutes und böses Cholesterin
Wie immer im Leben gibt es Gutes und Schlechtes. Wichtig sind neben dem Gesamtcholesterin drei Parameter der Blutfette: LDL, HDL und Triglyzeride. Das «böse» Lipoprotein LDL bringt Cholesterin zu den Zellen, die Cholesterin für ihre Funktion benötigen. Ist zu viel LDL vorhanden, lagert es das Cholesterin an den Wänden der Blutgefässe ab, was zu Verkalkungen und damit zum schleichenden Verstopfen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall führt. Das gute Lipoprotein HDL, umgangssprachlich vereinfachend auch als gutes Cholesterin bezeichnet, transportiert hingegen überschüssiges Cholesterin zur Leber zurück und kann sogar bestehende Ablagerungen wieder entfernen.
Triglyzeride werden auch als Neutral- bzw. Speicherfette bezeichnet, weil sie wichtiger Energieträger sind und im Fettgewebe abgespeichert werden. Auch sie können vom Körper aus Kohlenhydraten hergestellt werden, sodass sie nur begrenzt mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Triglyzeride sind ebenfalls ein Risikofaktor für Arteriosklerose, wenn auch mit geringerem Stellenwert als die anderen Risikofaktoren. Zu hohe Triglyzeride können darüber hinaus auch zu einer mitunter lebensbedrohlichen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) führen.
Eine gesunde Ernährung ist die beste Medizin
Die Leber produziert genug Cholesterin, sodass überhaupt kein Cholesterin mit der Nahrung zugeführt werden muss. Cholesterin ist nur in tierischen Lebensmitteln, also in Fisch, Fleisch, Eiern, Milch und allem, was daraus hergestellt wird, enthalten.
Die vegetarisch-vegane Küche ist ausgesprochen vielseitig und ist sowohl aus gesundheitlichen wie auch aus ökologischen und ethischen Überlegungen eine rundum sinnvolle Sache. Es gibt zahlreiche pflanzliche Alternativen für die oben genannten cholesterinhaltigen tierischen Lebensmittel. Eier in Backwaren lassen sich leicht durch Maisstärke ersetzen, Butter durch rein pflanzliche Margarine ohne gehärtete Fette. Für Wurst und Fleisch gibt es eine inzwischen unüberschaubare Auswahl an Alternativen, die aus Soja- oder Weizeneiweiss oder speziellen Pilzkulturen hergestellt werden. Milch und Sahne lassen sich durch Reis-/Sojamilch-sahne problemlos ersetzen. Eine pflanzenbasierte Ernährung hat darüber hinaus eine Reihe von Vorteilen. Sie ist wesentlich reicher an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, welche die Pflanzen vor Krankheiten und ungünstiger Witterung schützen und die auch der menschliche Körper teilweise für seine Gesunderhaltung nutzen kann. Durch den höheren Anteil an Ballaststoffen tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein, sodass die Gefahr eines übermässigen Fett- und Kalorienverzehrs geringer ist.
Keine Angst vor Fett

Eier sind wahre Cholesterinbomben

Cholesterin verstopft die Arterien

Fast Food sollte nicht oft auf dem
Speiseplan stehen
Speiseplan stehen
Gemieden werden sollten generell gehärtete Fette. Diese entstehen, wenn aus billigen pflanzlichen Fetten durch chemische Prozesse feste Fette gewonnen werden. Dabei bilden sich Transfettsäuren, welche das schlechte LDL-Cholesterin erhöhen und das gute HDL-Cholesterin senken. Typischerweise sind gehärtete Fette in Fast Food zu finden, aber auch in vielen Fertiglebensmitteln. Auch in preiswerten minderwertigen Margarinesorten verbergen sich oft gehärtete Fette.
Beim Ölkauf sollte man kalt gepressten, nativen und nicht raffinierten Ölen den Vorzug geben, idealerweise aus Bioherstellung, um den Anteil an Schadstoffen gering zu halten.
Auch der Verwendungszweck muss beachtet werden. Für Salate oder kalte Speisen mit Ölen sollten die hochwertigsten Fette wie Raps-, Leinsamen- oder Walnussöl Verwendung finden. Beim normalen Kochen und Dünsten lassen sich fast alle pflanzlichen Öle verwenden, da hierbei Temperaturen bis max. 100 °C entstehen. Beim Braten und Frittieren hingegen wird es schnell mal 200 °C heiss, dann werden die Fette und Vitamine zerstört und es können sich sogar gesundheitsschädliche Stoffe bilden. Der sogenannte Rauchpunkt, also der Punkt, an dem das Öl anfängt brenzlig zu riechen und sich zu zersetzen, liegt bei Sojaöl mit 235 °C und Olivenöl mit 180 °C am höchsten. Rapsöl bringt es auf ca. 150 °C. Kokos- und Palmkernfett sind bei Zimmertemperatur fest und problemlos bis 210 °C erhitzbar, jedoch aufgrund ihres hohen Gehaltes an gesättigten Fettsäuren nur zweite Wahl. Moderne Pflanzenzüchtungen ohne Gentechnik haben sogenannte High-oleic-Fette hervorgebracht. Die High-oleic-Sonnenblumen- und -Olivenöle haben einen hohen Anteil an Ölsäure und sind daher bis 210 °C erhitzbar, während normales Sonnenblumenöl schon bei etwa 110 °C verbrennt. Die High-oleic-Öle sind auch in Bioqualität verfügbar und empfehlenswert.
Bei temperaturregulierbaren Fritteusen empfiehlt sich die Einstellung einer Temperatur von 160 °C, was für ein schonendes Frittieren vollkommen ausreicht und auch nicht mehr Zeit benötigt als das Frittieren bei höheren Temperaturen.

Medikamente kritisch betrachten
Weltweit nehmen etwa 25 Millionen Menschen cholesterinsenkende Medikamente.Cholesterinsenker stellen heute das weltweit umsatzstärkste Segment des Pharmamarktes dar. Im Jahre 2004 wurden mit Cholesterinsenkern weltweit Umsätze von 27 Milliarden Dollar erzielt, bei einer Wachstumsrate von 10,9%. Umsatzstärkstes Medikament ist Atorvastatin (Lipitor®, Sortis®) des US-Herstellers Pfizer, welches 2005 einen Umsatz von weltweit 12,2 Milliarden Dollar erzielte. [3] Auch wenn einige pharmanahe Ärzte gerne schon jedem Neugeborenen ab Geburt cholesterinsenkende Medikamente geben würden im Irrglauben, diese seien so gesund wie Wasser, darf die lange Liste an Nebenwirkungen nicht vernachlässigt werden. Insbesondere wenn gar mehrere Cholesterinsenker kombiniert werden, treten zum Teil lebensgefährliche Nebenwirkungen wie z.B. eine Auflösung der Muskulatur (Rhabdomyolyse) auf.
Vereinzelt fanden sich die Falschinformationen im Umlauf, dass durch Statine (die grösste Gruppe von cholesterinsenkenden Medikamenten) das Krebsrisiko reduziert wird. Eine Meta-Analyse der zahlreichen Statin-Studien kommt jedoch zu dem Schluss, dass eine Cholesterinsenkung mit Statinen eindeutig keine präventive Wirkung gegenüber Krebserkrankungen hat. Weder auf die Gesamtheit aller Krebserkrankungen noch auf einzelne Krebsarten. [4]
Bestimmte Medikamente wie z.B. Cortison können das schlechte LDL erhöhen und das gute HDL senken und sollten daher soweit möglich gemieden werden.
Sport statt Pillen

Regelmässiger Sport ist wichtig
Mit der geballten Kraft der Pflanzen
In Studien konnte gezeigt werden, dass der Verzehr von 25 g Sojaeiweiss pro Tag sowohl das schlechte LDL- als auch das Gesamtcholesterin aktiv senkt. [5] Deshalb empfiehlt auch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA den Verzehr. [6] Wiederum vermarkten findige Unternehmer Nahrungsergänzungsmittel mit Soja für teures Geld und finden offenbar genügend Käufer. Cleverer handelt, wer (wie oben bereits erläutert) seinen Speiseplan durch sojahaltige Lebensmittel ergänzt.Hochwertiges Raps ist zu empfehlen. Sojaprodukte wirken positiv auf Cholesterinwerte
Das Wichtigste in Kürze
Sechs einfache Grundsätze wirken zusammenfassend wie eine Verjüngungskur auf Ihre Blutgefässe:- Weniger tierische Lebensmittel, d.h. weniger Fleisch, Fisch, Eier, Milch.
- Mehr pflanzliche Lebensmittel, denn diese enthalten kein Cholesterin.
- Öfters mal eine Mahlzeit mit Sojaprodukten einlegen, denn Soja senkt den Cholesterinspiegel aktiv.
- Keine gehärteten Fette verwenden.
- Hochwertige pflanzliche Öle auf den Speisezettel nehmen und auf deren Hitzebeständigkeit achten.
- Regelmässige sportliche Betätigung.
Ihr individuelles Risiko
Ihr individuelles Herzinfarktrisiko für die nächsten 10 Jahre können Sie mittels epidemiologischer Daten schätzen. Auf deutschen Daten basiert z.B. der Procam-Score: http://www.bnk.de/transfer/procam.htmJüngere Menschen kommen darin scheinbar besser weg, da Herzinfarkte typischerweise erst ab mittlerem Lebensalter auftreten und der Rechner nur das Risiko für die kommenden 10 Jahre kalkuliert. Aber wer schon in jungen Jahren seine Blutgefässe nachhaltig schädigt, erhöht sein Risiko, irgendwann einen Herzinfarkt zu erleiden, ganz erheblich. Demgegenüber senkt schon alleine die Umstellung auf eine vegetarische Ernährung das Risiko beträchtlich und führt zu einem längeren gesunden Leben, wie wir in den nächsten Artikeln noch ausführlich zeigen werden.
Hinweise: In den Empfehlungen wurden aktuellste wissenschaftliche Ergebnisse berücksichtigt (Stand 2009). Nicht erwiesene Erkenntnisse aus traditioneller Volksmedizin oder Aberglauben oder nicht erwiesener Firmenwerbeversprechungen fanden hingegen keine Berücksichtigung. Medizinische Diagnostik und Therapie erfordert einen versierten Arzt, da Ihre individuelle körperliche Konstitution wichtig ist. Die gegebenen Empfehlungen ersetzen einen Arztbesuch daher nicht. Die Informationen wurden mit grösster Sorgfalt erarbeitet und werden hohen Qualitätsansprüchen gerecht. Dennoch kann keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen gegeben werden.

Arzt, wissenschaftlicher und medizinischer Berater der AG STG
Das Quellenverzeichnis finden Sie unter: www.agstg.ch/quellen.html

«Um aus der Sackgasse herauszukommen, muss die Medizin neue Wege beschreiten»
AG STG: Wie sieht Ihr persönliches Verhältnis zu Tieren aus? Welche Rechte fordern Sie für Tiere?Dr. Gericke: Ich respektiere jedes Tier als Individuum mit eigenen Bedürfnissen. Tieren muss das Recht auf Unversehrtheit und ein Leben, ihren arteigenen Bedürfnissen entsprechend, zugestanden werden. Ich lehne es ab, dass Tiere in irgendeiner Form von Menschen instrumentalisiert werden.
AG STG: Würden Sie bitte kurz Ihren persönlichen Weg zum Tierschutz beschreiben? Welche Beweggründe waren für Sie massgeblich?
Dr. Gericke: Ausschlaggebend waren für mich Fernsehberichte Ende der 70er-Jahre über Tierhaltung in der Landwirtschaft und über Tierversuche. Mir wurde bewusst, dass es nicht richtig ist, wie wir mit Tieren umgehen, und ich wollte dagegen etwas tun. Aber ich fühlte mich allein und wusste nicht, wie ich vorgehen sollte. Gleichgesinnte konnte ich zunächst nicht finden. 1984 lernte ich eine lokale Tierversuchsgegnergruppe kennen und seither trete ich aktiv gegen Tierversuche und für Tierrechte ein. Etwa zur gleichen Zeit wurde ich Vegetarierin und kurze Zeit später Veganerin.
AG STG: Woher nehmen Sie die Kraft, sich seit fast 25 Jahren für Tiere und gegen Tierversuche einzusetzen?
Im vergangenen Vierteljahrhundert konnte einiges für die Tiere erreicht werden, wenn auch wesentlich weniger als erhofft und oftmals gar durch Rückschritte gekennzeichnet. Ein gewisser Bewusstseinswandel in Öffentlichkeit und Politik ist aber unverkennbar. Die Kraft, für die Rechte der Tiere einzutreten und mein Scherflein dazu beizutragen, kommt dabei aus den Tiefen meines Herzens.
AG STG: In Deutschland ist der Tierschutz seit 2002 im Grundgesetz verankert. Was hat sich dadurch in der Praxis für die Versuchstiere verbessert?

Dr. med. vet. Corina Gericke informiert
über die Gefahren von Tierversuchen
über die Gefahren von Tierversuchen
AG STG: Die Vorregistrierung für REACH wurde am 1. Dezember 2008 abgeschlossen. Dank jahrelangem Kampf von Tierversuchsgegnern müssen die Firmen Tierversuchsdaten austauschen, um so Mehrfachversuche zu verhindern. Wie wird sichergestellt, dass dies auch gemacht wird?
Dr. Gericke: Für jede Substanz soll nur ein Dossier bei der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA in Helsinki eingereicht werden. Mehrere Firmen, die die gleichen Chemikalien herstellen, müssen sich zusammenschliessen, um ihre Tierversuchsdaten gemeinsam einzureichen. Allerdings betrachten die Firmen ihre Daten als Betriebsgeheimnis und es ist fraglich, ob sie die Informationen wirklich herausrücken werden.
AG STG: Können Tierversuchsgegnergruppen nun bei REACH überhaupt noch eingreifen?
Dr. Gericke: Anträge auf Tierversuche müssen bei der ECHA eingereicht und dann 45 Tage lang den Interessensgruppen zugänglich gemacht werden, um nach schon vorhandenen Daten oder tierversuchsfreien Methoden zu suchen. Diese 45-Tage-Überprüfungsfrist wurde auf Druck der Tierversuchsgegnerverbände in REACH aufgenommen und wird uns (hoffentlich) die Möglichkeit geben, konkret Tierleben zu retten. Die ECHA entscheidet anschliessend, ob die beantragten Tierversuche durchgeführt werden dürfen oder nicht. Die Europäische Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), mit der wir eng zusammenarbeiten, hat einen Sitz bei den monatlich stattfindenden zweitägigen Treffen der Mitgliederkommission der ECHA. Darüber werden wir erfahren, wann die ersten Anträge auf Tierversuche eingehen.
AG STG: Woran scheitert es, dass die Entwicklung und Einführung von tierversuchsfreien Testmethoden vom Staat endlich massiv gefördert wird?

Dr. med. vet. Corina Gericke informiert
über die Gefahren von Tierversuchen
über die Gefahren von Tierversuchen
AG STG: Viele tierversuchsfreie Testmethoden sind schneller, sicherer und auch günstiger. Ganz im Sinne der Industrie, die ja hauptsächlich daran interessiert ist, möglichst kostengünstig zu produzieren. Weshalb fördert die Industrie diese Methoden selbst nicht mehr?
Dr. Gericke: Tatsächlich kommen viele Neuentwicklungen von tierversuchsfreien Methoden aus der Industrie. Allerdings haben die Unternehmen auch ein Interesse daran, den Tierversuch beizubehalten. So sichern sie sich ab, falls mit ihren Produkten etwas schiefgeht.
AG STG: Wie gross ist generell das Interesse der Universitäten, sich mit fortschrittlichen und innovativen Forschungsmethoden zu befassen?
Dr. Gericke: Tierexperimentell gewonnene Ergebnisse lassen sich wunderbar in Publikationen umsetzen. Diese sind das Mass für die Qualität eines Forschers. Je länger seine Liste der Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachjournalen ist, desto eher kommt er an Forschungsgelder. Alle, die von diesem System profitieren, haben kein Interesse daran, dies zu ändern.
AG STG: Im Rahmen des Ukraine-Projektes von Ärzte gegen Tierversuche haben Sie bereits mehrere Universitäten mit technischen Geräten für eine tierversuchsfreie Ausbildung ausgestattet. Wie sieht der aktuelle Stand dieses Projektes aus?
Dr. Gericke: Bislang haben wir drei Institute an drei Universitäten in der Ukraine ausgestattet. Das grosse Problem an den osteuropäischen Hochschulen ist der Informationsmangel. Sie wissen gar nicht, welche Möglichkeiten moderne Lehrmethoden bieten. Wir finanzieren zurzeit ein Projekt, bei dem mindestens 100 Hochschulen in Russland, Weissrussland und der Ukraine durch einen Videofilm informiert und überzeugt werden sollen.
![]() Gericke et al.: Was Sie schon immer über Tierversuche wissen wollten Ebenfalls sehr lesenswert ist das Buch von Gericke et al., das in kurzen und gut verständlichen Antworten ein sehr gutes Argumentarium gegen Tierversuche darstellt. |
AG STG: Wie beurteilen Sie die Arbeit der Tierversuchsgegner-Bewegung? Welche Erfolge konnten verbucht werden?
Dr. Gericke: Die Erfolge sind eher schleichend und auf längere Zeiträume bezogen. So haben sich das Bewusstsein und die Sensibilität der Bevölkerung bezüglich Tierversuchen in den letzten 20 bis 30 Jahren stark entwickelt. Was den Tieren in den Labors angetan wird, war vor 30 Jahren praktisch unbekannt. In weiten Teilen der Bevölkerung ist der Tierversuch zumindest aus ethischer Sicht negativ besetzt. Die Tierversuche durchführenden Firmen weisen gern darauf hin, dass sie schon viele In-vitro-Verfahren einsetzen, weil sie um ihr Image fürchten. In Zürich, Berlin, München und Bremen wurde unlängst die Durchführung von qualvollen Hirnexperimenten an Affen von den Genehmigungsbehörden untersagt. Eine gewisse Sensibilität ist selbst bei einigen Behörden angekommen.
Ein weiterer Erfolg ist die Entwicklung von In-vitro-Methoden, etwas, was es vor 30 Jahren fast noch nicht gab. Heute ist dies ein eigener Forschungszweig mit unglaublichem Potenzial. Ohne die jahrzehntelange, unermüdliche Arbeit der Tierversuchsgegner gäbe es ZEBET (Zentralstelle zur Bewertung und Erfassung von Alternativmethoden zum Tierversuch) nicht und gäbe es die EU-Kosmetikrichtlinie nicht, die in absehbarer Zeit zumindest in einem kleinen Bereich der Tierversuche einen kleinen Fortschritt erzielen wird.
AG STG: Wie beurteilen Sie die Erfolge des 3R-Konzepts?
Dr. Gericke: Das 1959 ins Leben gerufene 3R-Konzept, also das Reduzieren, Verfeinern und Ersetzen von Tierversuchen, ist inzwischen weltweit anerkannt und hat auch in Gesetze Eingang gefunden. Unbestritten hat das Konzept auch in einigen Teilbereichen zu einer Verringerung von Tierleid geführt, z.B. wenn tierversuchsfreie Methoden in die OECD-Richtlinien aufgenommen werden. Allerdings stellt das 3R-Prinzip den Tierversuch als Methode nicht in Frage. Doch Tierversuche müssen komplett abgeschafft werden, weil sie ethisch nicht zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig und unnötig sind. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer grundlegenden Änderung in Forschung und Medizin und nicht nur einer kosmetischen 3R-Korrektur.
AG STG: Wo sehen Sie die medizinische Forschung in 10 Jahren?
Dr. Gericke: Die medizinische Forschung wird irgendwann merken, dass sie sich in einer Sackgasse befindet. Trotz ungeheurer Ausgaben und Anstrengungen sind immer noch zwei Drittel aller Krankheiten unheilbar, wird man der rasant zunehmenden Zivilisationskrankheiten nicht Herr. Um aus der Sackgasse herauszukommen, muss die Medizin neue Wege beschreiten. Wege einer ethisch vertretbaren Medizin, bei der Prävention und klinische Forschung im Mittelpunkt stehen. Ob dies in 10, 20 oder 50 Jahren der Fall sein wird, ist schwer zu sagen. Wir werden jedenfalls weiter dafür kämpfen, dass dieser Wandel möglichst bald eintritt.
AG STG: Ein abschliessender Satz:
Dr. Gericke: Medizinischer Fortschritt ist wichtig, Tierversuche sind der falsche Weg.
Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben und viel Erfolg für Ihre weitere Arbeit.
Ärzte gegen Tierversuche e.V. Ärzte gegen Tierversuche ist eine Vereinigung von mehreren Hundert Ärzten, Tierärzten, Naturwissenschaftlern und Psychologen aus dem deutschsprachigen Raum. Seit 1979 setzt sich der Verein für die Abschaffung der Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ein. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf der Information der Öffentlichkeit über die Grausamkeit und Unsinnigkeit tierexperimenteller Forschung sowie den Möglichkeiten tierversuchsfreier Methoden. Die Internet-Datenbank des Vereins dokumentiert Details zu Tausenden von in Deutschland durchgeführten Tierversuchen. Kampagnen üben öffentlichen Druck auf die Industrie und andere tierexperimentelle Einrichtungen aus. Der Verband fördert ausserdem tierversuchsfreie Forschung durch Preisgelder, betreibt ein Schulprojekt und engagiert sich auch politisch auf Bundes- und EU-Ebene. www.aerzte-gegen-tierversuche.de |
08.3537 - Interpellation
Botox-Produkte. Schönheitswahn auf Kosten von grausamen Tierversuchen!
Wir berichteten im letzten «Albatros» über die politische Unterstützung der Botox-Kampagne. Damit Sie sich selbst ein Bild über politische Willkür und deren oft nichtssagende/bedeutungslose Ausschweifungen machen können, möchten wir Ihnen Auszüge aus den Antworten des Bundesrats vom 5.12.2008 auf die Interpellation von Maya Graf nicht vorenthalten. Zur besseren Übersicht drucken wir auch die dazugehörenden Fragen an den Bundesrat nochmals ab.Welche Möglichkeiten sieht er, um den steigenden kosmetischen
Behandlungen mit dem Nervengift Botox zur Bekämpfung von Gesichtsfalten
entgegenzuwirken, vor dessen Nebenwirkungen selbst die Swissmedic am
12. Juni 2008 gewarnt hat? |
(…) In der Schweiz hat Swissmedic ein einziges Medikament für folgende Indikation zugelassen: Vistabel ist indiziert für die medizinisch-therapeutische Behandlung von schweren Stirnfalten über der Nasenwurzel. Die anderen Präparate mit dem gleichen Wirkstoff (Botox und Dysport) sind für andere medizinische Anwendungen zugelassen. Aufgrund ihres Gefährdungspotenzials unterstehen alle drei Präparate der verschärften Verschreibungspflicht (Abgabekategorie A) (Anm. d. Red.: Bekannter Werbeslogan für Botox/Vistabel «Über Mittag schnell die Falten wegspritzen lassen?»). Botulinumtoxinhaltige Kosmetika jedoch sind in der Schweiz nicht auf dem Markt (Anm. d. Red.: Das stimmt soweit, da Kosmetika die injiziert werden, laut unserem Gesetz nicht als Kosmetika, sondern als Medikament gelten).
Die Anwendung dieser Arzneimittel zu kosmetischen Zwecken stellt einen Einsatz ohne behördliche Genehmigung und ausserhalb der in der Arzneimittelinformation vorgesehenen Anwendungen dar (off-label use). Der Entscheid zur Behandlung und die Verantwortung für den Einsatz liegen allein bei der behandelnden Ärztin, dem behandelnden Arzt (Anm. d. Red.: Diese Aussage stimmt nicht: Das Botox-Präparat Vistabel des Herstellers Allergan ist explizit für Falten und nicht für medizinische Zwecke zugelassen).
Die Kontrolle der Arztpraxen obliegt den Kantonen. Wenn vermutet wird, dass die ärztliche Sorgfaltspflicht bei der Verschreibung und Anwendung von Arzneimitteln nicht eingehalten wird, haben die kantonalen Instanzen entsprechende Massnahmen einzuleiten (Anm. d. Red.: Bei dieser Aussage scheint es sich um einen Scherz zu handeln oder aber die kantonalen Instanzen sehen bei den massiven Vergehen keinen Handlungsbedarf).
Was die Informationstätigkeit des Bundes betrifft, hat Swissmedic bereits am 12. Juni 2008 in einer Mitteilung auf die Gefahren für Patientinnen und Patienten aufmerksam gemacht. Dabei wurde auch auf die Problematik der LD-50-Tests hingewiesen.
Die Verantwortlichkeiten bezüglich Verschreibung, Abgabe und Anwendung sowie die Aufklärung der Patienten sind klar geregelt.
Zudem entscheidet letztlich der Patient oder die Patientin darüber, ob diese Arzneimittel als Kosmetika verwendet werden (Anm. d. Red.: Der Patient entscheidet darüber, ob Botox ein Medikament oder ein Kosmetikum ist? Somit ist die abstruse Sachlage wohl endlich geklärt. Der Arzt selbst wird sich diesen lukrativen Nebenverdienst nicht nehmen lassen, solange seine Haftung durch entsprechende Aufklärung nahezu ausgeschlossen werden kann). Der Bundesrat hat nicht vor, etwas an diesen Zuständigkeiten zu ändern.
Welche Möglichkeiten sieht er zur Eindämmung der grausamen Tests bei Tausenden von Nagern im Ausland, da bei jeder Produktionseinheit erneut die Wirksamkeit und Sicherheit geprüft werden müssen? |
Um Patientinnen und Patienten bei der Therapie nicht zu gefährden, müssen alle Arzneimittel bei der Herstellung nach den Vorschriften in den Arzneibüchern (Pharmakopöe) geprüft werden. Neben dem LD-50-Test an Mäusen (Referenzmethode) sind bereits heute drei weitere Tests aufgeführt, welche nach entsprechender Validierung eingesetzt werden können.
Die Problematik der LD-50-Tests wurde international erkannt, und es werden erhebliche Anstrengungen unternommen, diese Tests zu ersetzen. Swissmedic unterstützt im Auftrag des Bundes diese Bemühungen im Rahmen der internationalen Organisation ICH (International Conference on Harmonization of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use).
Die Produktfreigabe erfolgt nach internationalen Standards, ausschliesslich im Ausland, und die Entwicklung von alternativen Testmethoden ist langwierig und aufwendig. Die Problematik kann nur in internationaler Zusammenarbeit befriedigend gelöst werden. Dies bestimmt auch die Haltung des Bundesrates in dieser Frage.
Ist er bereit, die Swissmedic als nationale Arzneimittelzulassungsbehörde anzuweisen, die Validierung der tierversuchsfreien Testmethode Snap-25 Endopeptidase Activity Assay für die Botulinumtoxin-Produkte Botox, Vistabel und Dysport sowie zukünftige Zulassungsanträge von Produkten mit demselben Inhaltsstoff so rasch wie möglich vorzunehmen? |
Die Arzneimittelbücher sehen bereits heute drei alternative Tests zur Sicherheits- und Wirksamkeitsprüfung von Botulinumtoxin-Präparaten vor. Swissmedic anerkennt diese Tests bei der Zulassung von neuen Präparaten.
Im globalisierten Pharmamarkt ist ein Alleingang der Schweiz in dieser Hinsicht wenig sinnvoll (vgl. auch Frage oben). Wirksamkeitsprüfungen und Chargenfreigabe werden ausschliesslich im Ausland nach international gültigen Normen und Standards durchgeführt. Die Problematik kann, wie bereits ausgeführt, nur in internationaler Zusammenarbeit, beispielsweise im Rahmen der internationalen Organisation ICH, gelöst werden (Anm. d. Red.: Nach dieser Logik sollten wir auch die Todesstrafe und Frauenbeschneidungen wieder einführen, zumindest solange, bis eine international gültige Lösung dafür gefunden wurde. Internationale Zusammenarbeit ist auf jeden Fall sehr wichtig, entbindet aber die Schweiz nicht vor nationalen Verpflichtungen zu moralischem Verhalten).
Könnte er sich eine Produkte-Deklaration, welche unmissverständlich zum Ausdruck bringt, dass in der Schweiz derartige Tierversuche nicht bewilligt würden, vorstellen? |
(…) Die Wirkung einer Deklaration auf der Verpackung oder in der Arzneimittelinformation ist allerdings fraglich, weil die betroffenen Arzneimittel ausnahmslos injiziert werden müssen und daher ausschliesslich durch die Ärztin oder den Arzt angewendet werden. Patientinnen und Patienten würden durch eine entsprechende Deklaration kaum erreicht (Anm. d. Red.: Beipackzettel und Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen sind also nicht für die Patienten gedacht?). Der Bundesrat hält deshalb eine solche Deklaration nicht für zielführend.
Quelle: http://www.parlament.ch/D/Suche/Seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20083537